Art Basel – Internationale Kunstmesse in der Schweiz

Art Basel 2012

Die Art Basel steht im Ruf eine der wichtigsten Kunstmessen weltweit zu sein. Mit einer Teilnehmerbegrenzung von maximal 300 Galerien wird der Anschein erweckt Kunst sei rar und exclusiv. Teuer auf jeden Fall, wenn man sich umhört könnte man glauben an der Börse zu sein. Vielleicht gibt es da auch gewisse Schnittstellen im System Kunst (Kunstforum). Der krasse Gegensatz zur Art Basel sollte über Jahre hinweg die Biennale in Venedig darstellen. Im Jahre 2011 kann man mit gutem Gewissen diese althergebrachte Denkweise über Bord werfen. Kunst ist Kapital und Künstler zum kaufen da – das Werk spielt keine erhebliche Rolle im System Kunst.

Ralph Ueltzhoeffer/Titel: Missing/2011/Art Basel

Texte zur Kunst: „Charaktere“
Sprechende Erscheinung der Dinge, ein Dialog von Empfang und Sendung. Die Substanzen, die Kräfte, Materie und Energie, sie sind einbezogen in ein Denken, das sich klärt, indem es sich in die Welt des Sichtbaren herausverlagert. Dialogisch kommt der Künstler an seinem Werk mit sich ins reine. Vom Betrachter fordert es ein Stillewerden in Sammlung und Geduld: er selbst ist es, zu dem er kommen muss; das Bildwerk ein Ort und Vektor der Welterfahrung aus dem so geweckten eigenen Vermögen. Die Stofflichkeit der Materialien bietet eine Spanne unterschiedlichen Ausdrucks und Charakters: die harte Starre von Holz, Stein, Bronze, Eisen; die graduelle Verschiedenheit des Fliess’ens bei Wasser, Beize, Firnis, Leim, öl, Blut und Honig; die Verformbarkeit von Erde, Ton, Wachs und Fett; die Verdichtung, schichtweise und in sich, bei Papier, Pappe, Tuch und Filz. Keine Rangordnung des Edlen in der Wertung des Materials. Wie die Zeichnung auf vergilbtem Makulaturpapier oft einem Bogen handgeschöpftem Bütten aufgelegt ist, der selbst der Exklusivität des Bezeichnens würdiger sein möchte, so stehen die wägend zur Hand genommenen Fundstücke der Materialbilder präzis und unverwechselbar für die geistigen Positionen, die sie vermitteln wie die edleren Stoffe bisher. Nichts geht in bloss materialhafter Verwendung anonym in der Darstellung auf, nichts soll scheinen, was es nicht ist.